Die Traditionelle Chinesische Medizin ist
die älteste, seit über 5000 Jahren bestehende, kontinuierlich
betriebene Medizinform der Menschheit. Mit ihr und ihren Varianten wird -
insbesondere im asiatischen Raum - die Mehrzahl aller Menschen behandelt.
Seit Jahrzehnten hat sie sich als Therapie- und Behandlungsform auch
in der westlichen Welt etabliert.
Traditionelle
Chinesische Medizin (TCM) mit ihrem ganzheitlichen Konzept ist nicht
nur eine ideale Ergänzung zur "Schulmedizin", sondern bietet auch
sanfte Behandlungsstrategien bei vielen Krankheitsbildern, die nicht oder
nicht befriedigend behandelbar sind. Auch begleitend zu "westlichen"
Behandlungsmethoden kann sie nebenwirkungsmildernd eingesetzt werden
(z.B. Nebenwirkungen von Chemotherapie, Bestrahlung).
Zwei
wesentliche Aspekte der Behandlung sind die klassische
Phytotherapie unter Verwendung pflanzlicher, tierischer und mineralischer
Wirkstoffe, sowie die bei uns bereits weit bekanntere Akupunktur.
Bewegungs- und
Atemübungen (Qi gong) und eine ausgefeilte Diätetik (gesunde Ernährung)
ergänzen das Spektrum. Daneben haben die Chinesen auch eigene Massagetechniken (Tuina)
entwickelt.
Hintergrund
der genannten Therapien ist eine tiefgehende Diagnostik, die neben einer
ausführlichen Befragung des Patienten auch weniger bekannte Diagnoseschritte
beinhaltet. Der Patient wird dabei mit allen Sinnen “aufgenommen”:
von äußerlichen Aspekten (wie Hautfarbe, Durchblutung, Gang, Stimme)
bis zur Betrachtung der gesamten “Vitalität” (“ganzheitliche Methodik”).
Jede
Kleinigkeit des Lebens wird bei der ganzheitlichen Betrachtung als wichtig erachtet:
Vorlieben für bestimmte Speisen, Getränke, für eine bestimmtes
Klima - bspw. Abneigung gegen Kälte, Wind, Feuchtigkeit oder andere Bedingungen -
bis hin zu Schlafverhalten und der psychischen Grundkonstitution.
Manuelle
Untersuchungen sind besonders bei Schmerzen als Diagnosemittel von Bedeutung bezüglich
der Frage, ob Druck bessert oder verschlechtert, wie die Schmerzqualität beschrieben
wird, etc.
Apparative
Untersuchungen sind dabei nicht erforderlich.
Die
Zungen- und Pulsdiagnostik ergänzen dieses Bild und bestätigen meist die
bereits aus der Befragung gezogenen Schlüsse.
Ganz
anders als in der sog. “westlichen Medizin” (“Schulmedizin”)
wird in der Diagnostik nach der Traditionellen Chinesischen Medizin der gesamte
Organismus mit seinen verschiedenen Funktionen in unterschiedliche Funktionsbereiche
eingeteilt. Jeder Funktionsbereich hat dabei seine bestimmte Bedeutung im
Körperkreislauf. Ihr gut abgestimmtes Zusammenspiel bedingt den gesunden
Menschen: die chinesische Medizin spricht vom Gleichgewicht des "Yin" und "Yang".
Wird ein Teilbereich zu mächtig oder zu sehr geschwächt,
so fließen die Energien und Lebenssäfte nicht mehr harmonisch
und es kommt zu Beschwerden und bei längerem Fortbestehen zu echten
Krankheiten.
Gerade aus diesem Verständnis leitet sich die Fähigkeit
zur Vermeidung, Verhinderung oder zumindest Verminderung von größeren Beeinträchtigungen ab: der gute Arzt
behandelt Gesunde - und sie sollen es auch bleiben!
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